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Mini Serie: Jenseits der Börse: Entdecke neue Wege des Investierens (Teil 1: AIFs)

  • Autorenbild: René
    René
  • 23. Juni 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Juli 2024

Alternative Investmentfonds (AIFs) – Eine spannende Möglichkeit für Dein Portfolio

Willkommen zu unserer Mini-Serie über alternative Investmentformen! Heute tauchen wir ein in die Welt der alternativen Investmentfonds, kurz AIFs. Wenn Du bisher hauptsächlich in ETFs und Aktien investiert hast und neugierig bist, welche anderen Möglichkeiten es gibt, könnte dieser Beitrag genau das Richtige für Dich sein.


Einführung zu alternativen Investmentfonds (AIFs)

Alternative Investmentfonds (AIFs) sind Fonds, die in alternative Anlageklassen investieren. Im Gegensatz zu traditionellen Fonds, die hauptsächlich in Aktien und Anleihen investieren, bieten AIFs Zugang zu einer breiteren Palette von Vermögenswerten. Ursprünglich wurden AIFs entwickelt, um professionellen Anlegern Zugang zu Nischenmärkten und weniger liquiden Vermögenswerten zu bieten. In den letzten Jahren haben sie jedoch zunehmend an Bedeutung gewonnen und sind auch für Privatanleger zugänglich geworden, die nach Diversifizierungsmöglichkeiten suchen.

AIFs sind in der Regel weniger reguliert als traditionelle Fonds, was ihnen mehr Flexibilität in der Anlagestrategie ermöglicht. Gleichzeitig sind sie oft komplexer und riskanter, was eine sorgfältige Prüfung und ein gutes Verständnis der zugrunde liegenden Vermögenswerte erfordert.


Hier sind einige der gängigsten Arten von AIFs:

  1. Private Equity: Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen, oft mit dem Ziel, diese zu restrukturieren und deren Wert zu steigern.

  2. Hedgefonds: Fonds, die komplexe Anlagestrategien nutzen, um in verschiedenen Marktbedingungen Renditen zu erzielen.

  3. Immobilienfonds: Investitionen in Immobilienprojekte oder -portfolios.

  4. Rohstofffonds: Fonds, die in Rohstoffe wie Gold, Öl oder landwirtschaftliche Produkte investieren.

  5. Infrastrukturfonds: Investitionen in Infrastrukturprojekte wie Autobahnen, Flughäfen oder Energieversorgungsanlagen.

  6. Venture Capital: Investitionen in Start-ups und junge Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial.

  7. Mezzanine-Finanzierungen: Hybride Finanzierungsformen, die sowohl Eigen- als auch Fremdkapitalelemente enthalten.


Immobilien-AIFs – Eine detaillierte Betrachtung

Lass uns nun tiefer in die Welt der Immobilien-AIFs eintauchen. Diese Fonds sind eine beliebte Wahl für Anleger, die in den Immobilienmarkt investieren möchten, ohne direkt Immobilien kaufen und verwalten zu müssen.


Reihenhäuser in verschiedenen Farben an einem Fluss. Es ist bewölkt

Was sind Immobilien-AIFs?

Immobilien-AIFs investieren in verschiedene Arten von Immobilien, einschließlich Wohn-, Gewerbe- und Industrieimmobilien. Diese Fonds sammeln Kapital von Anlegern, um Immobilien zu erwerben, zu verwalten und gegebenenfalls zu verkaufen, um eine Rendite zu erzielen.


Vorteile von Immobilien-AIFs
  1. Diversifikation: Immobilien-AIFs bieten Zugang zu einer Vielzahl von Immobilienprojekten und -typen, was hilft, das Risiko zu streuen.

  2. Professionelles Management: Diese Fonds werden von erfahrenen Immobilienexperten verwaltet, die den Markt kennen und fundierte Entscheidungen treffen.

  3. Passives Einkommen: Anleger erhalten regelmäßige Ausschüttungen aus den Mieteinnahmen und anderen Erträgen der Immobilien.

  4. Inflationsschutz: Immobilien sind in der Regel inflationsgeschützt, da die Mietpreise oft mit der Inflation steigen.

  5. Steuervorteile: In Deutschland können bestimmte Erträge aus Immobilien-investitionen steuerlich begünstigt sein.


Renditemöglichkeiten

Die Renditen von Immobilien-AIFs können variieren, sind aber oft stabiler als bei Aktieninvestments. Die Renditen setzen sich aus Mieteinnahmen und Wertsteigerungen der Immobilien zusammen. Hier einige Beispiele:

  • Wohnimmobilienfonds: Diese Fonds können jährliche Renditen zwischen 3% und 5% erzielen, abhängig von der Lage und dem Zustand der Immobilien.

  • Gewerbeimmobilienfonds: Diese Fonds haben oft höhere Renditen, im Bereich von 5% bis 7%, da Gewerbeimmobilien höhere Mieteinnahmen generieren können.


Nachteile von Immobilien-AIFs
  1. Geringere Liquidität: Immobilien-AIFs sind weniger liquide als Aktien und ETFs. Das bedeutet, dass es länger dauern kann, sein investiertes Kapital zurückzuerhalten.

  2. Marktrisiken: Der Immobilienmarkt kann volatil sein und wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter wirtschaftliche Bedingungen, Zinssätze und regionale Entwicklungen.

  3. Kosten: Diese Fonds haben oft höhere Gebühren aufgrund der Kosten für das Management und die Instandhaltung der Immobilien.

  4. Regulatorische Hürden: Immobilien-AIFs unterliegen strengen regulatorischen Anforderungen, die den Betrieb und die Verwaltung der Fonds beeinflussen können.


Risikomanagement

Immobilien-AIFs wenden verschiedene Risikomanagementstrategien an, um die Risiken zu minimieren:

  • Diversifikation: Durch Investitionen in verschiedene Immobilienarten und -standorte wird das Risiko gestreut.

  • Marktforschung: Fundierte Marktforschung und Analysen helfen, die besten Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren.

  • Liquiditätsmanagement: Durch sorgfältiges Liquiditätsmanagement wird sichergestellt, dass ausreichend Mittel für unerwartete Ausgaben vorhanden sind.

  • Regelmäßige Bewertung: Die Immobilien werden regelmäßig bewertet, um den aktuellen Marktwert zu bestimmen und fundierte Entscheidungen zu treffen.


Fallbeispiele

Positives Beispiel: Union Investment Real Estate

Union Investment Real Estate ist ein bekannter Immobilienfonds, der in hochwertige Büro- und Einzelhandelsimmobilien in erstklassigen Lagen investiert. Ein prominentes Projekt war die Investition in das „Emporio“ in Hamburg, ein modernes Bürogebäude im Herzen der Stadt. Dank der strategischen Lage und der hochwertigen Ausstattung konnte der Fonds stabile Mieteinnahmen und eine jährliche Rendite von etwa 5% erzielen .

Negatives Beispiel: Prokon

Ein weniger erfolgreiches Beispiel ist der Prokon Immobilienfonds. Prokon investierte in mehrere Immobilienprojekte, aber schlechte Managemententscheidungen und eine unzureichende Risikobewertung führten zu erheblichen Verlusten. Viele Anleger verloren einen Großteil ihres Kapitals, und der Fonds musste schließlich Insolvenz anmelden .


Zukunftsaussichten

Der Markt für Immobilien-AIFs zeigt weiterhin Wachstumspotenzial. Mit der fortschreitenden Urbanisierung und dem steigenden Bedarf an Wohn- und Gewerbeimmobilien bieten Immobilien-AIFs attraktive Investitionsmöglichkeiten. Allerdings könnten steigende Zinsen und regulatorische Änderungen Herausforderungen darstellen.

Prognosen deuten darauf hin, dass nachhaltige und energieeffiziente Immobilienprojekte in Zukunft eine größere Rolle spielen werden. Anleger, die frühzeitig in solche Projekte investieren, könnten von den positiven Markttrends profitieren.


Praktische Tipps für Anleger
  1. Sorgfältige Auswahl: Wähle Immobilien-AIFs mit einem guten Track Record und erfahrenen Managern.

  2. Diversifikation: Streue Deine Investitionen über verschiedene Fonds und Immobilienarten, um das Risiko zu minimieren.

  3. Marktforschung: Informiere Dich über aktuelle Markttrends und die wirtschaftlichen Bedingungen in den Zielregionen.

  4. Langfristige Perspektive: Immobilien-AIFs sind eher langfristige Investments. Plane daher entsprechend und sei geduldig.

  5. Regelmäßige Überprüfung: Überwache Deine Investitionen regelmäßig und passe Deine Strategie bei Bedarf an.


Fazit und persönliche Erfahrungen

Immobilien-AIFs bieten eine spannende Möglichkeit, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne direkt Immobilien kaufen und verwalten zu müssen. Sie bieten Diversifikation, professionelles Management und die Chance auf regelmäßige Einnahmen. Allerdings sind sie auch mit Risiken verbunden, einschließlich geringerer Liquidität und Marktrisiken.

Für Anleger, die bereits in ETFs und Aktien investiert haben und nach weiteren Möglichkeiten suchen, ihr Portfolio zu diversifizieren, können Immobilien-AIFs eine interessante Option sein. Es ist jedoch wichtig, sich gründlich zu informieren und die Risiken abzuwägen, bevor man investiert.


Ich selbst bin seit 2022 in einem AIF investiert. Ich habe mich damals für Patrizia Wohninvest entschieden, da ich dieses Unternehmen aus meinem beruflichen Umfeld kenne. Ich habe 5.000 € in einen Wohnimmobilen Fond investiert und 5 % Gebühren gezahlt. Folgende Auszahlungen habe ich aus dem Invest bekommen:

für 2022: 72,92 € (anteilig, da ich unterjährig eingesteigen bin)

für 2023: 125 € (beschlossen, noch nicht ausgeführt)

Die Beteiligung läuft noch regulär bis 2027.

Bleib dran für den nächsten Beitrag in unserer Mini-Serie über alternative Investmentformen!


Disclaimer

Die in diesem Blogbeitrag enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar. Sie dienen ausschließlich zu Informationszwecken und sollten nicht als Grundlage für Investitionsentscheidungen genutzt werden.

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